Als Sohn einer deutschen Auswandererfamilie verbringt Didier Hinz seine Kindheit und Jugend in Casablanca. So wächst der Autor, Jahrgang 1950, in die frankofone Kolonialgesellschaft Marokkos hinein, die sich in den vier voran gegangenen Jahrzehnten auf Kosten der an den Rand gedrängten muslimischen Mehrheit in dem sonnigen Land bequem eingerichtet hatte.
Doch bald wendet sich das Blatt, und nicht nur in Marokko müssen die Franzosen ihre kolonialen Ambitionen aufgeben.
Nach der erkämpften Unabhängigkeit 1956 setzt das alaouitische Königshaus dem Land nach und nach wieder seinen arabischen Stempel auf. Währenddessen verlässt die jüdische Minderheit fast unbemerkt ihre jahrhundertealte Heimat, um in Israel, Frankreich und Kanada ihr Glück zu finden.
Die seit jeher tolerante Bevölkerung Marokkos sowie das weltoffene und multikulturelle Leben in der Metropole Casablanca aber haben sich bis heute erhalten und den Autor maßgeblich geprägt. Er bereist das Land bis heute regelmäßig, analysiert seine kulturellen Wurzeln und entdeckt seinen Zauber immer wieder neu.